Newsletter Oktober 2024

Vortrag von Katrin Richter zum Thema Nachhaltigkeit

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zur Nachhaltigkeit der kfd Willich präsentierte die Diplom-Ökotrophologin Katrin Richter vom Ernährungsrat wertvolle Informationen zur nachhaltigen und enkeltauglichen Ernährung. Sie bot wissenschaftliche Einblicke und gab praktische Anregungen, wie wir vor Ort handeln können.

Der Vortrag  im Pfarrheim St. Katharina war mit 30 Frauen gut besucht. Die kfd Willich hatte den Abend organisiert und den Ernährungsrat eingeladen. Im Anschluss an den Vortrag wurde angeregt zum Thema diskutiert: Ein besonderes Anliegen dabei war vielen Teilnehmerinnen die Lebensmittelverschwendung. Wir freuen uns durch die Zusammenarbeit mit der kfd Willich die Bekanntheit des Ernährungsrats in Willich vergrößert zu haben und wünschen uns in Zukunft noch mehr Kooperationen mit anderen Vereinen!


Nachhaltigkeitswoche: Gemeinsames Essen aus geretteten Lebensmitteln

Am 27. September 2024 haben wir im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche gemeinsam mit foodsharing Viersen ein besonderes Event gestaltet: Aus geretteten Lebensmitteln wurden im Büro der Grünen in Viersen von Andrea (foodsharing Viersen) und Susanne (Ernährungsrat) frisch zubereitete Köstlichkeiten serviert, die unsere Gäste an einer langen, festlich gedeckten Tafel genießen konnten. Doch es ging nicht nur ums Essen – vor allem wollten wir auf die enorme Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen.

Viele Menschen wissen nicht, wie viele noch einwandfreie Lebensmittel im Müll landen und warum das passiert. Oft sind es kleine Mängel, wie falsche Angaben auf der Verpackung, z.B. bei der Einwaage. Anstatt solche Fehler zu korrigieren, werden dann mitunter ganze Lkw-Ladungen an Lebensmitteln entsorgt! Ohne Initiativen wie foodsharing oder die Tafel würden diese wertvollen Ressourcen einfach verloren gehen.

Mit unserer Aktion wollten wir das Angenehme mit dem Wichtigen verbinden – und das ist uns gelungen. Die Tafel war gut besucht, und viele interessante Gespräche rund um das Thema Nachhaltigkeit haben den Tag wunderbar abgerundet.


offene Gartenpforte

Am Wochenende vom 21./22. September 2024 hat Jennifer ihren Garten im Rahmen der offenen Gartenpforte Rheinland geöffnet. Das Wetter hat es sehr gut mit uns gemeint und viele Gäste haben die Gelegenheit genutzt - und trotz vieler Baustellen und Straßensperrungen aufgrund des Kürbisfests in St. Hubert den Garten besucht. Hier durfte man alles schauen, vieles probieren und natürlich klönen übers Säen, Pikieren, Ernten, Verarbeiten und auch Haltbarmachen. An mehreren Sitzplätzen konnten die Gäste entspannen und den tollen Tag genießen! Hier noch die ausführliche Beschreibung des Gartens.


Unser Besuch im Heilmannshof

Dieses Mal haben wir für unsere Hofladentour den Kreis Viersen verlassen, um einen ganz besonderen Ort kennenzulernen. Der Heilmannshof in Krefeld-Traar besteht aus einem Bioladen, einer Gemüsegärtnerei, Obstplantagen, Imkerei, einem Acker der Solawi Krefeld und einem einzigartigen Landschaftspark. Dieses kleine Paradies wurde unter Führung der Schwestern Katja und Silja über viele Jahre aufgebaut. Nachdem sie in jungen Jahren viel um die Welt gereist sind, haben sie den Heilmannshof 1993 von ihrem Vater übernommen. Ihre Bedingung dafür war, dass es ein Biobetrieb wird. 

Katjas Rundtour beginnt beim Acker der Solawi Krefeld: Die Felder werden von zwei festangestellten Gärtnern bewirtschaftet. Der Verein Lebendige Erde Krefeld e.V. organisiert die Solidarische Landwirtschaft. Auf 1,1 ha werden 50 verschiedene Gemüse und Kräuter angebaut.

Wir treffen Thomas, einen der beiden Gärtner, der uns erklärt, dass der Boden mit der "no-dig"-Methode (auf deutsch: nicht umgraben) beackert wird und wie dadurch der lehmige Boden fruchtbarer wird. Hinzukommt, dass durch umsichtiges Anpflanzen eine gesunde Nachbarschaft entsteht, in der die Gewächse sich gegenseitig vor Schädlingen schützen oder auch Schatten spenden. Auf dem Heilmannshof werden natürlich keine Pestizide eingesetzt. Auch Katja bekommt vom Acker frisches Gemüse für ihren Bioladen.

Wer sich für den Verein interessiert: auch in St. Tönis gibt es eine Ausgabestelle! 

Weiter geht es durch Alleen von alten Pflaumen- und Birnenbäumen. Der Ertrag ist zwar nicht so üppig, aber der Geschmack ist ganz besonders. Wir dürfen die Zwetschgen direkt vom Baum kosten.

Ein weiterer Teil des Heilmannshof ist seit vielen Jahren an Frank verpachtet. Er hat mehrere große Folientunnel, in denen er unter anderem Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken züchtet. Er experimentiert gerne mit samenfesten Pflanzen, um unabhängiger von der Saatgutindustrie zu werden. Die hybriden Samen bringen aber meistens doch den größeren Ertrag. Er versorgt den Bioladen täglich mit frischer Ware, aber wer samstags in Krefeld einkaufen geht, findet seinen Stand auch in der Nähe des Bioladens. 

Der Bio-Hofladen bietet ein großes Angebot an Obst und Gemüse, wenn möglich aus eigenem Anbau, aber es werden auch Produkte zugekauft. Etwas besonderes ist die umfangreiche Käsetheke, da kann Susanne nicht widerstehen. 

Alleine machen wir uns auf den Weg in den Landschaftspark, er ist zu den Öffnungszeiten des Bioladens und an ausgewählten Sonntagen frei zugänglich. Um den Park, der seit 1999 unter Denkmalschutz steht, erhalten zu können und die vielfältigen Möglichkeiten des Geländes für eine größere Zahl von Menschen zu öffnen, gründeten die beiden Schwestern einen Verein, der mittlerweile als gemeinnützig anerkannt ist.

Man fühlt sich schon nach wenigen Schritten in eine eigene mystische Welt versetzt. Der ideale Ort um im stressigen Alltag zur Ruhe zu kommen und Kraft zu schöpfen. Mitten im Landschaftspark liegt Katjas Beerenobstplantage, ihre ganz besondere Leidenschaft. Die Beeren werden tagesfrisch im Laden angeboten und was am Abend nicht verkauft wurde, wird zu leckeren Marmeladen verarbeitet. Direkt neben den Beerensträuchern stehen Bienenstöcke, deren Honig auch im Hofladen verkauft wird. 

Wir sind begeistert, wie auf dem Heilmannshof Hand in Hand gearbeitet wird und welche Idylle daraus entstanden ist. Aber uns ist auch klar, wieviel Arbeit darin steckt.

 


#move

Beim großen "#move"-Tag des Kreissportbund Viersen am Hohen Busch zum Thema Nachhaltigkeit waren wir am 22. August mit einem Stand vertreten. Wir hatten extra für die Sportler eine Ausstellung zu Proteinen gebastelt und wollten darauf aufmerksam machen, dass es auch viele pflanzliche Proteinquellen gibt. Leider war die Veranstaltung nicht sehr gut besucht und wir hatten immer wieder "alle Hände voll zu tun", dass der Stand uns nicht davon fliegt. Aber wenigstens konnten wir einen sonnigen Tag in netter Gesellschaft genießen.


Unser Besuch in der Kräutergärtnerei Thees in Willich

Im August fand die "ausverkaufte" Hofführung auf dem Biolandhof Thees statt. Johannes Thees wußte viel interessantes über seine Kräuter und Tomaten zu berichten. Die anschließende Verkostung der schmackhaften Tomaten wurde durch Jennifers selbst gebackenes Brot und einer köstlichen Kräuterbutter von Frau Thees zu einem ganz besonderen Genuss.


Unser Besuch auf dem Achterhof in Tönisberg

Auf unserer Hofladentour führt uns diesmal der Weg zu unserem Mitglied Annchristin, die auf dem Achterberg in Tönisberg einen Naturhof betreibt. Begleitet werden wir von Jennifer und ihrem Sohn. Jennifer ist ebenfalls begeisterte Gärtnerin und die beiden können sich gegenseitig viele nützliche Tipps geben.

Annchristin ist eigentlich Ergotherapeutin und junge Mutter. Durch die "Fridays for Future"-Bewegung wuchs in ihr der Wunsch auch selbst etwas für die C02-Bindung im Boden zu tun. Sie lebt mit ihrer Familie auf einem Hof mit einigen Ländereien. Ihr Vater baut im Nebenerwerb in erster Linie Gewürzgurken an, die selbst fermentiert und in ausgewählten Hofläden gekauft oder im Internet bestellt werden können.

Bevor Annchristin Anfang des Jahres losgelegte, hat sie sich ein Jahr intensiv mit dem Thema Permakultur beschäftigt. Im Februar dieses Jahres ging es an die praktische Umsetzung und wir sind ganz begeistert über ihre vielen tollen Ideen und wie schön alles ohne künstlichen Dünger oder Unkrautvernichter wächst und gedeiht.

Das Kernstück ist ein im Kreis angelegter Garten, der in viele Segmente geteilt ist, in denen Gemüse geerntet werden kann. Überall wachsen Blumen, um Bienen für die Bestäubung anzulocken. Gemulcht wird z.B. mit Klee. Im Kartoffelacker wurden die Saatkartoffeln nicht eingegraben, sondern gleichmäßig auf dem Acker verteilt und dick mit Stroh bedeckt. Einfacher geht es nicht. Es gibt auch reichlich köstliche Tomaten. 

In diesem Herbst werden über eine Förderung noch 160 Bäume und Sträucher angepflanzt.

Es ist so viel Platz, dass Parzellen auch für den eigenen Anbau gemietet werden können. Von zwei Familien wird das Angebot schon dieses Jahr genutzt. Interessenten für das nächste Jahr können sich gerne bei Annchristin melden.

Der Hof lieg an einer beliebten Fahrradstrecke, am Straßenrand gibt es einen Stand zur Selbstbedienung mit den aktuell frisch geernteten Produkten (im Moment z.B. Tomaten und Zucchini), bezahlt wird solidarisch. 

Aber das ist noch nicht alles. Annchristin möchte durch ihr Gemüsegartenprojekt Kinder an die Natur heranführen und wieder mehr Bezug zu unseren Lebensmitteln vermitteln. Daher kooperiert sie im nächsten Jahr mit zwei Kindergärten. Auch arbeitet sie ergotherapeutisch mit einer Kindergruppe in ihrem Garten und ebenso sind Therapiegruppen für Erwachsene mit psychosomatischen Beschwerden geplant, in denen durch die Arbeit in und mit der Natur geholfen wird. 

Wir sind ganz begeistert, was für wunderbare Ideen Annchristin hat und wie schön und gut durchdacht alles schon aussieht. Der Achterhof ist auf jeden Fall einen Abstecher bei der nächsten Fahrradtour wert!

 

Naturhof Achterberg, Annchristin Prinz, Achterberg 17, 47905 Kempen (Tönisberg)